Mit Beginn des neuen Jahres und der Verlängerung des Tages, warten vielen Gärtner und Gärtnerinnen ungeduldig auf die Zeit der ersten Saat. Eigene Setzlinge anbauen ist nicht schwer. Das ist die ideale Weise, um unabhängig vom Marktangebot zu sein, das nicht immer bieten was Sie gerade wollen. So wissen Sie genau was in Ihrem Garten wachsen wird, besonders wenn Sie heimische Samen sammeln und aufbauen.
Silvija Kolar Fodor
Naturliebhaberin und Edukatorin für das Biogärtnern im Verband „Biogarten – in Harmonie mit der Natur“. Ihre Ratschläge und Erfahrungen können Sie lesen auf www.biovrt.com .
Mitte Februar können Sie Paprika, Peperoni, Auberginen, peruanische Erdbeeren und Sellerie säen, während Beginn März günstig ist für das Säen von Tomaten und Tomatillos im Innenbereich. Diese Sorten kommen aus den wärmeren Teilen Mittel- und Südamerikas und brauchen eine längere Zeit der Vegetation, um zu gebähren.
Man muss sie deshalb erstens drinnen anbauen und sie später nach draußen umpflanzen. Falls Sie kein kaltes Frühbeet oder Gewächshaus haben, werden die Fensterbänke die Arbeit tun, auch wenn Sie Heizkörper haben. Alles was Sie für den Anbau im Innenbereich brauchen sind Töpfe, Samen und ein bischen Erde.
Töpfe für den Anbau
Sie können spezielle Töpfe aus Styropor, Plastik oder Karton, die für den Anbau geeigent sind kaufen. Ich persönlich mag es mehr unnötige Sachen zu rezyklieren. Ich sammle das ganze Jahr Joghurtbecher und benutzte Töpfe. Wichtig ist, dass der Topf auf der unteren Seite Löcher hat, was verhindert, dass sich Wasser in der Erde aufhält. Diese Löcher muss man auch auf den Bechern machen, um zu verhindern, dass Pilzkrankheiten entstehen oder die Samen verfaulen.
Anbau
Es ist nötig die Erde bis zu 2/3 des Topfs zu füllen und vor dem Anbauen zu gießen. Danach verteilen Sie die Samen auf der ganzen Fläche und passen Sie auf, dass sie nicht zu dicht sind. In die Joghurtbecher ist es ideal 2 bis 4 Samen zu tun. Haben Sie die Samen verteilt, geben Sie eine dünne Schicht Erde darauf, genug um die Samen zu bedecken und drucken Sie alles sanft mit den Fingern.
Um optimale Bedingungen für das Sprießen zu sichern, d.h. günstige Temperatur und Feuchtigkeit, bedecken Sie die Becher mit durchsichtigem Nylon und befestigen Sie ihn mit einem Gummiband, wie Sie es auch mit Ihrem Wintervorrat machen. Falls sich zu viel Feuchtigkeit sammelt, muss man dann das Nylon von Zeit zu Zeit heben und es mit einem Zahnstocher durchbohren. Wenn die Pflanzen sprießen, muss man das Nylon entfernen. Berücksichtigen Sie, dass jede Sorte zu einem anderen Zeitpunk sprießt – Paprika sprießt bis zu 30 Tage, Tomaten meistens nur 7 Tage.
Wenn ein Teil nicht sprießt, stecken Sie Ihre Finger in die Erde und überprüfen Sie den Zustand der Erde:
- ist die Erde zu feucht, können die Samen verfaulen – tun Sie die Setzlinge auf einen wärmeren Platz, damit das Substrat abtrocket;
- ist sie zu trocken, werden die Samen nicht sprießen – gießen Sie langsam das Substrat;
- sind kleine weiße Würmchen in der Erde erschienen (Larven der Trauermücke u.ä.) – wiederholen Sie die Saat in neuem Substrat.
Pflege der Setzlinge
Setzlingen müssen Sie unbedingt genügend Licht und Temperaturen zwischen 16 und 20 °C sichern. Wenn die Pflanzen nicht genug Licht bekommen, werden sie sich zur Lichtquelle ausdehnen. Falls es zu warm ist, werden sie auch zu viel wachsen. Langsames Wachsen ist besser als schnelles und wucherndes, das mit Schwächung der Setzlinge resultieren kann.
Übertreiben Sie es nicht mit dem Gießen: besser das die Erde trockener ist, als zu feucht, weil zu viel Feuchtigkeit Schädlinge und Krankheiten begünstigt.
Probleme mit Krankheiten und Schädlingen
Schwarzbeinigkeit, die Umfallkrankheit (Phoma lingam) – Pflanzensprossen trocknen bei der Oberfläche der Erde aus, kümmern und sterben schließlich ab. Diese Pilzkrankheit taucht bei jungen Pflanzen während des Säens in geschlossenen Räumen, die nicht genügend Luft durchlassen, bei zu dichtem Säen und bei ständig zu feuchten Substraten.
Die Gewächshaus-Weiße Fliege – Sie saugen die Säfte der Pflanze aus den Blättern und vernichten auf diese Art junge Pflanzen. Je länger und schwächer die Pflanze, desto mehrere Schädlinge fallen sie an.
Larven der Trauermücke – kleine weiße„Würmchen“ in der Erde, die die Wurzeln junger Setzlinge zerstören. Ein feuchtes Substrat passt ihnen, deshalb muss man den oberen Teil des Substrats trocken halten. Falls Sie diese Larven im Substrat bemerken, pflanzen Sie alles in ein neues Substrat um und spülen Sie gleichzeitig die Wurzeln mit warmem Wasser ab.
Vorbereitung für den Anbau im Außenbereich
Es Ist nötig die Setzlinge auf die Außenbedingungen zu gewöhnen. Tätscheln Sie die Setzlinge jeden Tag, wedeln Sie mit einem Fächer oder Zeitungen, dadurch werden sie stärker und widerstandsfähiger. Außerdem, Glas filtriert die schädlichen Strahlen, deswegen ist es notwendig sie einen Monat vor dem Umpflanzen jeden Tag allmählich nach außen zu stellen, damit sie sich auf die Sonnenstrahlen gewöhnen und keinen Sonnenbrand beim Umpflanzen nach draußen bekommen.
Setzlinge pflanzt man nach draußen, wenn die Gefahr vom letzen Frühlingsfrost vorbei ist.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und viele fruchttragenden Setzlinge!
Wie einfach es ist organische Erde vorzubereiten, finden SIe in unserem Video heraus
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